ANTIBIO-LAB: Infektionen um Implantate verhindern
Wir suchen nach geeigneten Trägern, um Bakterienviren – sogenannte Bakteriophagen – gezielt in Bakterienkolonien zur Wirkung zu bringen. Damit liessen sich viele Infektionen um medizinische Implantate verhindern.
Projektbeschrieb (laufendes Forschungsprojekt)
Bestimmte Viren, sogenannte Bakteriophagen, nutzen Bakterien als Wirte. Wenn sie die Bakterien wieder verlassen, sterben diese. Wir suchen nach geeigneten Trägermaterialien, um Bakteriophagen gezielt in Biofilmen zur Wirkung zu bringen. Denn diese Bakterienkolonien sind für viele Infektionen mit antibiotikaresistenten Keimen verantwortlich. Die beteiligten Projektpartner aus der Schweiz, Deutschland und Belgien konnten bereits im Labor und beim Menschen zeigen, dass sich Bakteriophagen für diese Arte der Therapie grundsätzlich eignen. Nun bringen wir unsere unterschiedlichen Kompetenzen zusammen, einerseits um passende Bakteriophagen zu gewinnen und zu vermehren und andrerseits um geeignete Träger für die Verabreichung beim Patienten zu entwickeln.
Hintergrund
Der Einsatz von medizinischen Implantaten hat einen enormen Fortschritt in der Fürsorge für Patienten bewirkt. Allerdings kommt es bei bis zu fünf Prozent aller Patienten zu Infektionen, und oft ist ein Austausch des Implantats erforderlich. Die Infektionen hängen meist mit Biofilmen zusammen und sind gegenüber Antibiotika sehr oft tolerant oder gar resistent. Das schmälert die Behandlungsaussichten stark.
Ziel
Wir wollen auf Biofilme ausgerichtete Bakteriophagen erhalten und diese mit geeigneten Trägern kombinieren, die sie gezielt lokal zur Anwendung bringen.
Bedeutung
Unser neues Behandlungskonzept könnte antibiotikaresistente, durch Biofilme verursachte Infektionen, die im Zusammenhang mit medizinischen Implantaten stehen, verhindern oder heilen.
Originaltitel
Antibiofilm therapy using Local Application of Bacteriophages