NFP 72 im 2018: Forschung komplettiert, übergreifende Zusammenarbeit im Fokus

Austausch zwischen Forschenden an der Programmtagung 2018

Mit 42 Projekten aus allen Bereichen der Resistenzforschung ist das NFP 72 breit aufgestellt. Umso wichtiger ist die gute Zusammenarbeit innerhalb des Programms und mit Partnern ausserhalb. Diese Vernetzung hat das NFP 72 im 2018 gezielt gefördert.

Austausch zwischen Forschenden an der Programmtagung 2018

Exzellente Wissenschaft in der ganzen Breite

17 neue Projekte sind im Jahr 2018 im Rahmen des Nationale Forschungsprogramms "Antimikrobielle Resistenz" (NFP 72) gestartet, insgesamt umfasst das Programm nun 42 Projekte. Damit sind Modul 1 ("Wie Resistenzen entstehen und sich verbreiten") sowie Modul 3 ("Optimierter Einsatz von Antibiotika") des NFP 72 komplett. Lediglich in Modul 2 ("Neue Wirkstoffe und schnellere Diagnostik") werden auf Anfang 2019 zusätzlich noch drei weitere Teams die Arbeit aufnehmen. Diese Projekte werden aus einer Ausschreibung der internationalen Forschungsplattform Joint Programming Initiative on Antimicrobial Resistance (JPIAMR) resultieren, in der Schweizer Institutionen im Verbund mit internationalen Partnern arbeiten. Christoph Dehio, Präsident des NFP 72, zeigt sich sehr zufrieden mit der im Programm erreichten thematischen Bandbreite: "Unser Ziel war es, wissenschaftlich exzellente Vorhaben aus allen Bereichen der Resistenzforschung zu vereinen. Das ist uns gelungen." Nun gelte es, die Kooperation innerhalb dieses umfassenden Programms zu vertiefen und auf die gemeinsamen Ziele hin auszurichten.

Gezieltes "community building"

Dazu diente denn auch die zweite Programmtagung des NFP 72, die am 18. und 19. April in Nottwil stattgefunden hat. Über hundert Forscherinnen und Forscher lernten sich und ihre Projekte gegenseitig kennen und loteten Möglichkeiten für Synergien aus. Der Austausch hat die Akteure im Forschungsfeld "Antimikrobielle Resistenz" näher zusammengebracht und bereits zu neuen Kooperationen geführt. Zum Beispiel zwischen Gruppen, die diagnostische Tests entwickeln und Forschenden in Spitallaboratorien: Indem diese neue Diagnostiktechnologien mit aktuell auftretenden antibiotikaresistenten Keimen testen werden, lassen sich sowohl deren Genauigkeit wie ihre Benutzerfreundlichkeit optimieren.

Um die interdisziplinäre Zusammenarbeit weiter zu vertiefen, hat die Leitungsgruppe des NFP 72 eine Begleitstudie beschlossen und im Juli lanciert. Ein Team der Universität Bern soll gemeinsam mit den Forschenden und Programmverantwortlichen des NFP 72 das vorhandene Potential erkennen und aufzeigen, wie es bestmöglich ausgeschöpft werden kann. An der Programmtagung 2019, die am 27. und 28. März in Lausanne stattfinden wird, stellen sie ihre Resultate vor und diskutieren diese mit den Forschenden des NFP.

Über das Programm hinaus: Austausch mit Wissenschaft und Gesellschaft

Doch das NFP 72 will auch ausserhalb seiner Forschungsgemeinschaft Wirkung entfalten. Dazu dienen nicht zuletzt wissenschaftliche Konferenzen. So gestaltete das NFP 72 an der diesjährigen Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Mikrobiologie gleich zwei Sessions zum Thema antimikrobielle Resistenz. Den umfassenden One Health-Ansatz des Programms reflektierend, stellten Forschende aus allen Modulen ihr Feld und ihre Arbeiten vor und traten in aktiven Dialog mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Zudem haben Forschende des NFP zwei thematisch enger gehaltene Konferenzen auf dem Monte Verità organisiert, eine zum Phänomen der bakteriellen Persistenz und eine zur Verbreitung von Resistenzen in Gewässern (Für Berichte und Interviews dazu siehe untenstehende Links).

Auch mit diversen weiteren Partnern fand 2018 ein reger Austausch statt, nicht zuletzt mit den Verantwortlichen der nationalen Strategie Antibiotikaresistenzen StAR. Ebenfalls diskutierten Forschende des NFP, insbesondere des Moduls 2, ihre Projekte mit Vertretern der Wirtschaft, im Rahmen des jährlichen Treffens der National Thematic Platform "Antibiotics" von Biotechnet Switzerland. "Die Kommunikation mit Anspruchgruppen in Wirtschaft und Gesellschaft ist für die angewandte Forschung absolut zentral", so NFP-Präsident Christoph Dehio. "Wir vertiefen diese nun stetig weiter, damit neue Lösungsansätze ihren Weg in die Praxis finden."

Berichte und Interviews zu Konferenzen: