Begleitstudie NFP 72 gestartet

Ein Team der Universität Bern untersucht, wie die interdisziplinäre Zusammenarbeit im NFP 72 funktioniert und wie sie gestärkt werden kann.

​"Enge Kooperationen zwischen Wissenschaftlern unterschiedlicher Hintergründe, wie etwa zwischen Humanmedizinerinnen und Umweltwissenschaftlern, sind nicht Standard und daher oft nicht einfach", sagt Flurina Schneider. Sie untersucht, wie Forscherinnen und Forscher des NFP 72 über verschiedene Disziplinen hinweg und mit der Praxis zusammenarbeiten. Schneiders Begleitstudie wurde von der Leitungsgruppe des NFP aus mehreren eingegangen Projektvorschlägen ausgewählt und im Juni 2018 in Auftrag gegeben. Sie dauert bis anfangs 2019 und soll aufzeigen, wie die interdisziplinäre Zusammenarbeit im NFP gestärkt werden kann.

Potential erkennen, um es auszuschöpfen

Dass dieser eine grosse Bedeutung zukommt, ist durch den Forschungsgegenstand bestimmt: Die Problematik antimikrobieller Resistenzen ist komplex, ihre Lösung erfordert gemeinsame Beiträge aus diversen Gebieten. Dabei beschreiten viele Forscherinnen und Forscher neue Wege. Wie sie sich in dieser Situation austauschen und organisieren, welche interdisziplinären Ansätze sie verwenden und welche Erfahrungen sie damit machen, untersucht nun Flurina Schneider mit ihrem Team. "Doch wir wollen nicht bloss beschreiben, was derzeit passiert", sagt Schneider, "sondern vielmehr zusammen mit den beteiligten Forschenden und Programmverantwortlichen das vorhandene Potential erkennen und aufzeigen, wie es bestmöglich ausgeschöpft werden kann".

Schnelle Resultate dank eines pragmatischen Ansatzes

Der pragmatische Ansatz spiegelt sich auch im Vorgehen: Nach dem Studium der vorhandenen schriftlichen Dokumente wird Schneiders Team per Skype gezielte Interviews mit Mitgliedern der Leitungsgruppe sowie mit leitenden Forscherinnen und Forschern durchführen und gleichzeitig weitere Projektbeteiligte mit Hilfe von Onlinefragebogen befragen. In kurzer Zeit soll dies eine fundierte Basis liefern, um im Hinblick auf den weiteren Verlauf des Programms sinnvolle Handlungsoptionen zu erarbeiten. Die Handlungsoptionen werden an der nächsten Programmtagung am 27./28. März 2019 vorgestellt und diskutiert.