Programmtagung 2018: Den internen Dialog vertieft
An der zweiten Programmtagung des NFP 72 tauschten sich Forschende untereinander sowie Vertreterinnen und Vertreter des Bundes und der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung Innosuisse intensiv aus.
Der wissenschaftliche Austausch im Zentrum
Zum Zeitpunkt der diesjährigen Programmtagung umfasste das NFP 72 bereits 42 Projekte. Entsprechend gut besucht war die Veranstaltung vom 18. und 19. April im Hotel Sempachersee in Nottwil. Über hundert Forscherinnen und Forscher nutzten die Gelegenheit, sich und ihre Projekte gegenseitig kennenzulernen und Möglichkeiten für Kooperationen und Synergien auszuloten. Auf dieses wichtige Ziel hin war die Veranstaltung zugeschnitten: Im Plenum präsentierten alle Forschenden kurz ihre Projekte und Zwischenresultate, während Poster Sessions ermöglichten, einzelne Aspekte im Detail zu diskutieren.
Überblick über internationale Forschungsinitiativen
Christoph Dehio, Präsident der Leitungsgruppe des NFP 72, moderierte die Tagung. Nebst der Forschung an sich waren dabei auch deren Rahmenbedingungen ein Thema. Verschiedene Beiträge beleuchteten den Weg von der Forschungsförderung bis zur Umsetzung von Ergebnissen in die Praxis. Angesichts der drängenden Problematik antimikrobieller Resistenz ist in jüngerer Zeit weltweit eine Vielzahl an Förderinstrumenten entstanden. Einen Überblick über aktuelle und zukünftige internationale Initiativen gab Herman Goossens in seinem Schlüsselreferat. Goossens, Mitglied der Leitungsgruppe des NFP 72, kennt als Experte in vielen Gremien – unter anderem der EU und der WHO – die globale Situation hervorragend.
Den Blick auf Fördermöglichkeiten in der Schweiz richtete hingegen Annalise Eggimann, Direktorin der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung Innosuisse. Nachdem die Agentur seit Anfang 2018 die Funktion der bisherigen Kommission für Technologie und Innovation KTI übernommen hat, erfuhren die Teilnehmenden der Programmtagung nun aus erster Hand, mit welchen Instrumenten sie Projekte zwischen Forschungsinstitutionen und Unternehmen fördert.
Im Kontakt mit Öffentlichkeit und Politik
Über einen weiteren Aspekt der Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen sprach Stéphane Praz, Leiter Wissens- und Technologietransfer. Er legte dar, wie wichtig für die Forschung der Draht zur Öffentlichkeit ist, wenn sie will, dass ihre Erkenntnisse im gesellschaftlichen und politischen Handeln Anwendung finden. Anhand praktischer Beispiele zeigte er auf, wie Forschungsthemen und -resultate ihren Weg in die Massenmedien finden.
Karin Wäfler, die Vertreterin des Bundes im NFP 72 und Projektleiterin der Strategie Antibiotikaresistenz StAR, gab letztlich einen Einblick in den Stand der Umsetzung von StAR und benannte die Bedürfnisse der Politik an die Wissenschaft. Zusammen mit Nadine Metzger vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen diskutierte sie während der Poster Sessions intensiv mit den Forschenden einzelner Projekte.
Die zweite Programmtagung des NFP 72 hat die Akteure auf dem Forschungsfeld "Antimikrobielle Resistenz" näher zusammengebracht. Der Austausch soll sowohl die Forschung wie die praktische Umsetzung ihrer Resultate weiter voranbringen.